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Cyber-Mobbing
Mobbing im Internet

Unterschiede zum herkömmlichen Mobbing

Anonymität: Die Täter können sich hinter einem Computer unter einem Pseudonym verstecken und somit anonym das Opfer mobben. Dadurch sind sie hemmungsloser und trauen sich Sachen zu sagen, die sie nie bei der face-to-face Kommunikation sagen oder tun würden.

Größere Reichweite: Der Unterschied zum traditionellen Mobbing liegt darin, dass man mit Cyber-Mobbing ein sehr viel größeres Publikum erreicht,  zum Beispiel in Form eines Hasskommentars unter einem Bild, der Angriff für alle Nutzer dieser Plattform sichtbar.

Längerer Zeitraum: Cyber-Mobbing kann sich über einen viel längeren Zeitraum hinwegsetzen und kann daher das Opfer 24h angreifen. Die Posts sowie die Kommentare im Internet sind immer abrufbar, daher ist nicht nur der mögliche Mobbing-Zeitraum länger, sondern auch die Dauer eines Angriffs ist länger als beim traditionellen Mobbing.

Zwar kommt es selten zu einer Anzeige seitens des Opfers, jedoch sind die Gründe hierfür unterschiedlich. Der Grund bei Cyber-Mobbing liegt darin, dass die Betroffenen Angst haben, dass ihnen ihre Eltern die technischen Geräte zum Schutz ihres Kindes von ihnen wegnehmen.

Opfer

Kinder, die im virtuellen Medium gemobbt werden, waren oft bereits vorher im wirklichen Leben ein Angriffsziel von Mobbing. Besondere Angriffsflächen bieten dabei Kinder und Jugendliche, die bereits wegen ihres Aussehens (zu dick - zu dünn etc.) stigmatisiert werden.

Täter

Täter sind mit einem etwa gleichen Anteil Jungen und Mädchen. Häufig überschneidet sich das Täterprofil in einigen Aspekten mit dem des Opfers, wozu vor allem Depression, hohe Internetnutzung und ein geringes Selbstbewusstsein zählen. Die Täter sind meist hyperaktiv, narzisstisch und gewaltbereit. Sie haben oftmals einen großen Freundeskreis, jedoch weisen sie eher ein geringes  vermögen Empathie auf.

Symptome

Was als Scherz empfunden wird, kann dramatische Folgen nach sich ziehen, wie zum Beispiel soziale Isolierung, Stress, psychische Probleme oder Suizid:

„Am dramatischsten ist es, wenn es um Selbstmordgedanken  geht.  Essstörungen,  Amokdrohungen, Schulvermeidung aus Angst sowie depressive Bilder  treten immer wieder auf.

Folgen

Im September 2009 hatte sich in Großbritannien ein junges Mädchen das Leben genommen, weil es online gemobbt wurde. Es war bereits der dritte Fall in England innerhalb von zwei Jahren.

Eine 15-jährige Kanadierin hat sich im Oktober 2012 nach jahrelangem Cyber-Mobbing das Leben genommen

Erscheinungsformen

Cyber-Mobbing kann in verschiedensten Formen auftreten:

  • Flaming wird er als „flame war“ bezeichnet.
  • Harassment (Belästigung): Wiederholte, auf ein Opfer gerichtete, ausfällige Nachrichten in sozialen Netzwerken.
  • (Beschimpfungen/ Beleidigungen): Verletzende Nachrichten, Kommentare und eventuell Drohungen, die im Zuge einer Online-Auseinandersetzung gesendet werden und öffentlich sichtbar sind. Typischerweise ist Flaming kurzlebig, dauert der Streit jedoch länger an,
  • Denigration (Gerüchte verbreiten): Verletzendes Gerede, das oft nicht wahr ist. Dieses wird online gepostet oder an andere versendet. Besonders ist hier, dass es vor allem von anderen gesehen werden soll und nicht hauptsächlich vom Opfer.
  • Imperforation (Betrügerisches Auftreten unter anderer Identität/ Diebstahl virtueller Identitäten): Der Täter gibt sich zum Beispiel durch Stehlen des Passworts als eine andere Person aus, mit dem Ziel, in dessen Namen anderen unangebrachte Nachrichten zu schicken und diese zu verletzen.
  • Outing and Trickery (Bloßstellen und Betrügerei): Veröffentlichung/ Verbreitung von intimen Informationen über eine meist nahestehende Person, die im vermeintlich persönlichen Austausch mit dem Täter preisgegeben werden, welche ohne das Einverständnis des Opfers geschieht.
  • Exklusion (Ausgrenzung): Das Opfer wird aus Gruppen in sozialen Netzwerken ausgeschlossen. Dabei geht es insbesondere um die In-Group der/des Täter/s und denen gegenüberstehende Außenseiter.
  • Cyberstalking (Kontinuierliche Belästigung und Verfolgung): Wiederholte Bedrohung des Opfers durch elektronische Nachrichtenübermittlung. Es wird vermutet, dass die Grenze zum Harassment bei der eigenen Sicherheit liegt, die das Opfe beim Cyberstalking fürchtet.
  • Sexting: Die sexuelle Belästigung des Opfers durch anzügliche Bilder und Nachrichten.

Mobbing kann vollkommen unterschiedliche Opfer in den verschiedensten Lebensbereichen treffen. Cybermobbing ist nicht nur auf den Privatbereich beschränkt, sondern kann auch gegen Einzelpersonen im Berufsleben oder gegen Unternehmen gerichtet sein.

Zwischen Jugendlichen

Kinder und Jugendliche setzen  hinter dem Rücken ihres Mitschülers anonym per Handy ein Gerücht in die Welt, Betroffene werden per Handykamera gefilmt, unter Umständen in auch aktiv herbeigeführten entwürdigenden, bloßstellenden oder gewalttätigen Situationen. Hier gibt es kein Entkommen, das Internet vergisst nichts, Einträge zu löschen, gestaltet sich außerordentlich schwierig und aufwändig.

Unter Erwachsenen

Auch Erwachsene können Opfer von Cybermobbing werden. 12 % der Internetnutzer, die sich in mindestens einem Sozialen Netzwerk engagierten, gaben Mobbing sowie sexuelle Belästigung bezüglich ihrer Person an. Überwiegend waren hiervon weibliche Personen in der Altersklasse von 14 bis 39 Jahren betroffen.

Gegen Firmen

Auch Firmen können Opfer von Cyber-Mobbing-(Rufmord-)Attacken oder -Kampagnen werden. Vor- und Nachsorge können hier sogenannte Reputationsmanager treffen.


Ursachen

  • Angst: Um nicht selbst zum Mobbingopfer zu werden, möchte man lieber zu einer aktiven, vermeintlich starken Gruppe gehören.
  • Interkulturelle Konflikte: Unterschiedlichkeiten, Auseinandersetzungen aufgrund unterschiedlicher Nationalitäten, Sprachen, abweichenden Aussehens
  • Langeweile: beispielsweise „aus Spaß“ ein Foto von jemandem negativ bewerten
  • Machtdemonstration: das Bedürfnis, Stärke zu zeigen
  • Eigene Minderwertigkeitskomplexe: zur eigenen und fremden Ablenkung von diesen
  • Persönliche Krisen: das Zerbrechen einer Liebe, Freundschaft, Beziehung: Hass- oder Neidgefühle; oft wissen die Täter um intime Details

Gegenmaßnahmen

„Mobbing im Netz lässt sich nie ganz verhindern unabhängig davon, wie sicher Netze sind oder ob sie über rote Knöpfe verfügen, mit denen man Angriffe im Netz melden kann. Denn: Die Auslöser für die Konflikte, für Beschimpfungen, Demütigungen und Beleidigungen im Netz sind in der realen Welt verankert. Und nur dort können sie auch gelöst werden und das je früher desto besser.“




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