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Augeninfarkt

Was ist ein Augeninfarkt?

Die Begriffe Sehsturz und Augeninfarkt sind Bezeichnungen für eine akute Durchblutungsstörung im Auge.

Ähnlich wie bei einem Herzinfarkt oder Hörsturz wird das Gewebe, in diesem Fall das des Sehnervs oder der Netzhaut, durch einen Gefäßverschluss nicht mehr ausreichend durchblutet. Es fehlt an Nährstoffen und Sauerstoff. Dadurch kommt es zu einer Abnahme der Sehleistung und das Gewebe kann sogar dauerhaft absterben.

Ein Augeninfarkt gilt als Notfall - nicht lebensgefährlich, aber dringend behandlungsbedürftig. Betroffene sollten bei Verdacht auf einen Augeninfarkt umgehend einen Augenarzt oder eine Augenklinik aufsuchen.

Sehsturz - arterieller oder venöser Infarkt?

Der Arterienverschluss

Arterien transportieren sauerstoffreiches Blut in unseren Körper (auch in das Auge). Wenn es in einer Arterie zum Verschluss kommt, ist das Auge von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten.

Der Venenverschluss

Venen leiten das Blut weg vom Auge zurück in Richtung Herz. Kommt es einem Verschluss, entsteht im Auge ein Blutstau und eine Schwellung, die benachbarte Arterien abdrückt, was indirekt zu einem Sauerstoffmangel führt.

Symptome eines Augeninfarkts

 Ein Warnsignal ist die plötzliche Einschränkung des Sehvermögens auf einem Auge. Nach dem Gefäßverschluss sehen Betroffene verschwommen, verschleiert oder bemerken schwarze Flecken und Schatten im Sichtfeld. Das betroffene Auge kann auch gänzlich erblinden.

Bei einem Sehsturz ist fast immer nur ein Auge betroffen, nicht beide.
Eine einseitige Verschlechterung der Sehkraft ist ein deutlicher Hinweis auf einen Augeninfarkt. Aber auch dieses Anzeichen kann unbemerkt bleiben. Einschränkungen auf einem Auge können vom Gehirn ergänzt und ausgeglichen werden. So entsteht der Eindruck eines vollständigen Bildes - obwohl einseitig bereits Schäden entstanden sind.
In diesem Fall kann der Infarkt unbemerkt bleiben.

Ursachen eines Augeninfarkts

Die Ursache für einen Sehsturz sind Verschlüsse und Verengungen der Blutgefäße im Auge, die die Durchblutung stören oder sie gar unmöglich machen.

Risikofaktor Arterienverkalkung

Der häufigste Grund für Verengungen und Verschlüsse ist eine Arteriosklerose, auch bekannt als Arterienverkalkung. Bei dieser Erkrankung sammeln sich über Jahre Ablagerungen aus Fett und Kalk, sogenannte "Plaques", an den Gefäßwänden an und engen so den Blutfluss ein.
Auch in den Adern des Auges kann es zu Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden kommen.

Durch eine die schleichende Verengung der Blutbahnen können sich Blutgerinnsel (auch „Thrombus“ genannt) leichter festsetzen und in den feinen Adern des Auges, zu einer Verstopfung führen. Der Thrombus, blockiert den natürlichen Blutfluss und löst so einen Augeninfarkt aus. Das Gewebe des Sehnervs oder der Netzhaut wird nicht mehr versorgt und beginnt daraufhin abzusterben.

Risikofaktor Vorerkrankungen

Arterienverkalkungen entstehen über Jahre oder Jahrzehnte, können aber von bestimmten Faktoren wie Diabetes mellitus, die Zuckerkrankheit beschleunigt werden. Als Risikofaktor für die Entstehung einer Arteriosklerose gelten auch Fettstoffwechselstörungen.

Männer haben zum Teil auch hormonell bedingt, ein höheres Risiko an Arterienverkalkung zu erkranken als Frauen. Entsprechend häufiger kommt es bei Männern zu Sehstürzen.

 Risikofaktor Bluthochdruck und Stress

Wenn der Blutdruck dauerhaft erhöht ist, werden die Adern einer ständigen, starken Druckbelastung ausgesetzt. Dadurch werden die vormals elastischen Gefäßwände immer härter und verlieren ihre Flexibilität und die Adern können kaum mehr nachgeben. Dadurch können Ablagerungen leichter im Auge festsetzen.

Stress und dauerhafte Anspannung im Berufs- oder Privatleben treiben den Blutdruck in die Höhe und machen krank.

Risikofaktor Lebensweise

 Erhöhte Cholesterinwerte oder Bluthochdruck haben einen Ursprung. Eine ungesunde Lebensweise, mangelnde Bewegung, fettreiche Ernährung sowie Übergewicht.
Rauchen ist besonders riskant, weil es die Blutgefäße verengt und sich dadurch Verschlüsse leichter im Auge festsetzen können.
Flüssigkeitsmangel ist ebenfalls ein Risiko einen Infarkt zu erleiden. Hat der Körper zu wenig Flüssigkeit, wird das Blut dicker und kann im Zweifel die feinen Adern im Auge nicht mehr erreichen.

Ein weiteres Infarktrisiko ist das Alter. Es kommt über die Zeit, auch wenn man gesund lebt zu Ablagerungen und die Jahre setzen den Blutgefäßen zu.

Behandlung und Heilung eines Augeninfarkts

Die Therapie eines Sehsturzes zielt darauf ab, dass sich die Durchblutung wieder normalisiert und eine Schwellung schnell zurückgeht. Je nachdem, ob ein arterieller oder ein venöser Verschluss die Ursache für den Infarkt war, geht der Arzt anders vor.

Behandlung eines arteriellen Infarkts

Das Auge wird bei einem Arterienverschluss direkt von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten und es ist schnelles Handeln angesagt. Bereits nach 60 bis 90 Minuten sind Folgeschäden kaum mehr vermeidbar.

Der behandelnde Arzt wird sofort versuchen den Verschluss zu orten und zu lösen Es werden Medikamente die das Blut stark verdünnen und die Gefäße erweitern eingesetzt und der festsitzende Verschluss kann so leichter fortgespült werden.

Es ist nicht auszuschließen ist, dass bei einem arteriellen Infarkt operiert werden muss ( meist ist es eine ambulante Operation in der Fachpraxis).

Behandlung eines venösen Infarkts

Bei einem Venenverschlusses ist die entstandene Schwellung das primäre Problem, das behoben werden muss, um Langzeitschäden zu vermeiden.

Der Arzt wird bei einem venösen Infarkt Medikamente verabreichen, die das Blut verdünnen und einen entstandenen Blut- oder Gewebswasserstau lösen.

Damit diese Mittel noch an Ort und Stelle wirken, kann der Arzt die Medikamente direkt in den Augapfel injizieren.
Der Mediziner wird eventuell den Augapfel massieren und durch Druck an den richtigen Stellen kann man den Augapfel "auspressen" und so einer Schwellung entgegenwirken und den Augeninnendruck senken. Diese Behandlungsform sollte aber wirklich nur der Arzt durchführen. Denn unsere Augen sind ein sensibles Sinnesorgan, das schnell Schaden nehmen kann.

Nachbehandlung eines Augeninfarkts

 Nach einem Sehsturz müssen Patienten häufig dauerhaft Blut verdünnende Medikamente einnehmen. Dadurch soll weiteren Infarkten, nicht nur am Auge, vorgebeugt werden. Bei schwerem Augeninfarkt kann es sein, dass geschädigte Gefäße mittels Laser- oder Kältebehandlung vernarbt werden müssen.

Folgen eines Augeninfarkts

 Ein Sehsturz ist ein akuter Notfall, der dauerhafte Folgen mit sich ziehen kann. Je nachdem welches Ausmaß der Infarkt hatte, kann es bei dem betroffenen Auge zu einer irreversiblen Einschränkung der Sehkraft kommen. Auch eine dauerhafte Erblindung ist möglich. Denn ist das Gewebe im Auge erst einmal abgestorben, ist dies nicht wieder umzukehren.

Vorbeugung eines Sehsturzes

 Auf gute Blutwerte und gesunde Gefäße achten. Regelmäßige Bewegung an der der frischen Luft, Nordic Walking betreiben. Langsames Joggen oder Schwimmen. Stress vermeiden, entspannen, abwechslungsreiche und gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Reduzieren Sie ihren Konsum von rotem Fleisch und Wurst, da das den Cholesterinspiegel erhöhen kann.
Eine regelmäßige Überprüfung der Blutwerte und des Blutdrucks ist sehr sinnvoll. Wichtig! Vorsorgeuntersuchungen machen lassen bei denen der Arzt Ablagerungen in den Adern frühzeitig erkennen und entgegensteuern - und so vielleicht einem Augeninfarkt vorbeugen kann.

Quellen:

  • Online-Informationen Bundes­ärzte­kammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung: www.aerzteblatt.de; Abruf: 28.01.2018
  • Online-Informationen Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.: www.cms.augeninfo.de; Abruf: 28.02.2018
  • Online-Informationen Gesellschaft für Augenheilkunde und Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA): www.augeninfo.de; Abruf: 28.02.2018
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V.: www.lipid-liga.de; Abruf: 28.02.2018



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