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Schlafapnoe - Syndrom
Schlafbezogene Atemstörungen
Schnarchen kann gefährlich sein

Autor: Ulrike Plank aus Perg

die Bandbreite an Schnarchgeräuschen ist groß, diese können zu einer Sauerstoff-Unterversorgung des Körpers und dadurch zu gesundheitlichen Folgewirkungen führen. Schlafapnoe sollte daher abgeklärt und behandelt werden.

Sind diese kurzfristigen Atemaussetzer eine ständige Begleiterscheinung des Schnarchens, sollte man schnell den Weg zum Arzt einschlagen, um ein eventuelles obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS) abklären zu lassen.

Wird der Körper während der Nachtruhe auf längere Zeit nur schlecht mit Sauerstoff versorgt, hat dies enormen Einfluss auf die Gesundheit der Betroffenen. „Der Blutdruck steigt, Stresshormone werden ausgeschüttet, das Herz kommt aus dem Rhythmus – somit wächst das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch der Blutzuckerspiegel kann aus der Balance geraten – Diabetes Typ 2 ist dann die Folge. Zu den weiteren Folgeerkrankungen zählen morgendliche Kopfschmerzen, chronische, exzessive Tagesmüdigkeit sowie geringe Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit.

Abklärung der Schlafapnoe

Der niedergelassene HNO-Facharzt oder Lungenfacharzt führt eine ambulante Polygraphie durchzuführen. Ist eine weitere Abklärung, zum Beispiel durch eine Schlafvideoendoskopie oder eine Schlaflabordiagnostik, notwendig, erfolgt eine Zuweisung zu den Spezialambulanzen.

Therapiemöglichkeiten bei OSAS

Wird OSAS beim Patienten festgestellt, kann ein Atemtherapiegerät wie das nasale Überdruckgerät nCPAP helfen: Hier wird im Schlaf über eine Nasenmaske Luft mit leichtem Überdruck in die Atemwege transportiert – so können sich die Atemwege nicht verengen.

Unterkiefer wird vorverlagert

TAP-Schiene, bei dieser nichtinvasiven kieferchirurgisch-prothetischen Behandlung wird der Unterkiefer vorverlagert und die Zunge somit vorne und der Atemweg damit offengehalten etwa durch eine operative Verlagerung von Ober- und Unterkiefer zur dauerhaften Veränderung der Zungenposition. Ziel des HNO-chirurgischen Eingriffs ist, durch eine operative Erweiterung der Atemwege im Rachenraum nächtliche Obstruktionen zu verhindern.

Welches Behandlungskonzept bei welchem Patienten das beste Ergebnis bringt, wird interdisziplinär durch die Vertreter der Fachrichtungen HNO, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Lungenkrankheiten erarbeitet.


Warum der Atem stillsteht

Fällt im Schlaf die Zunge bedingt durch erschlaffte Mund- und Rachenmuskeln nach hinten, verschließen sich oftmals hinterer Gaumenbogen und obere Atemwege: Dann wird das Atmen plötzlich mühe- und geräuschvoll. Setzt die Atmung ganz aus, kommt es durch die zunehmende Kohlendioxidkonzentration im Blut schließlich zum „Arousal“ – der Körper weckt sich quasi selbst, ohne dass der Schläfer dabei bewusst aufwacht, und der Atemimpuls setzt normal wieder ein. Dadurch können Folgeerkrankungen auftreten.

Mögliche OSAS-Folgeerkrankungen

  • höheres Risiko r Herzerkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall
  • Diabetes Typ 2
  • Achtung: Unfallhäufungsgefahr durch starke Tagesmüdigkeit (Sekundenschlaf)


Untersuchungsmöglichkeiten am Klinikum WE-GR

  • Schlaflabor: Atemstörungen, wie zum Beispiel das obstruktive Schlafapnoesyndrom, diagnostiziert. Schlafvideoendoskopie: Patient medikamentös in den Schlafzustand versetzt dann endoskopisch die Ursache des Schnarchens und der Atemaussetzer aufgezeigt werden.
  • Schlafapnoe-Sprechstunde: Anfertigung von Kieferröntgen zur Beurteilung von Fehlstellungen.


Maßnahmen am Anfang einer OSAS-Behandlung

  • deutliche Gewichtsreduktion
  • frühes Abendessen und fixe Ruhezeiten
  • Alkohol- und Rauchverbot vor dem Schlafengehen
  • Verzicht auf Beruhigungs- und Schlafmittel oder Antihistaminika

Therapeutische Möglichkeiten

  • nCPAP: Atemtherapiegeräte wie das nasale Überdruckgerät nCPAP können bei OSAS helfen: Hier wird im Schlaf über eine Nasenmaske Luft mit leichtem Überdruck in die Atemwege transportiert – so können sich die Atemwege nicht verengen.
  • TAP-Schiene: Für Patienten, welche sich nicht an die Atemmaske gewöhnen können, sind je nach Prdisposition diverse alternative Therapiekonzepte wie etwa die TAP-Schiene. Bei dieser nichtinvasiven kieferchirurgisch-prothetischen Protrusionsschiene wird der Unterkiefer vorverlagert und die Zunge somit vorne und damit der Atemweg offengehalten.
  • MKG- und HNO-Chirurgie: Auch chirurgische Maßnahmen sind möglich, um Apnoe im Schlaf zu verhindern. Manchmal ist eine operative Verlagerung von Ober- und Unterkiefer sinnvoll. Durch einen HNO-chirurgischen Eingriff wiederum können durch eine operative Erweiterung der Atemwege im Rachenraum nächtliche Obstruktionen verhindert bzw. ihre Anzahl soweit gesenkt werden, dass das Risiko für OSAS-Folgeerkrankungen nur noch gering ist.



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