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Zeckengefahr

Auf Grund des Klimawandels und den dadurch entstehenden milderen Wintertemperaturen und den bereits warmen Frühlingstemperaturen ist eine explosionsartige Zunahme der Zeckenpopulationen in allen Gegenden (Bergen, Almen, Tälern) zu erwarten.

Bei einem Zeckenstich (auch Zeckenbiss) wird die Haut von einer Zecke mit den Kieferklauen angeritzt und anschließend der „Stachel“ (das Hypostom) in der Wunde verankert. Die Zecke sticht dabei keine Ader an, sondern reißt eine Wunde, die aus verletzten Kapillaren voll Blut läuft (sog. Pool feeder).

Wo treiben sich die Zecken herum?

Es ist ein Irrtum zu glauben, Zecken leben tief im Wald auf den Bäumen und lassen sich auf die Spaziergänger einfach herunterfallen. Zecken sind Bodenbewohner und halten sich im hohen Gras, in Büschen und im Unterholz auf. Dort treffen sie auf ihre Opfer. Menschen werden genauso wie Tiere (Mäuse, Igel, Rehe, Vögel und Haustiere wie Hunde und Katzen) von den Zecken gebissen. Aus diesem Grund können Zecken auch in den Wohnbereich gelangen und dort Ihr Unwesen treiben.

Da diese unangenehmen Artgenossen es lieben in warmer feuchter Umgebung zu sein, findet man sie auch in Gärten und Spielplätzen auf. Zecken warten in Lauerstellung an Gräsern und klammern sich an alles was vorbeiläuft – egal ob Katze, Hund, Maus, Igel, Reh oder Mensch.

Infektionsgefahr

 Beim Zeckenbiss spuckt die Zecke regelmäßig während des Blutsaugens unverdauliche Nahrungsreste in ihren Wirt zurück. Bei diesem Vorgang können Krankheitserreger, die zuvor bei einem früheren Wirt aufgenommen wurden und sich im Zeckenkörper erhalten oder sogar vermehrt haben, auf den nachfolgenden Wirt übertragen werden.

Die Frühsommer - Meningoenzephalitis (FSME)

In ganz Europa wird die FSME von Zecken übertragen. FSME wird durch Viren verursacht und führt zur Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute. Die Übertragung der Viren die sich in den Speichelzellen der Zecke befindlichen beginnt sofort nach dem Stich und kann sich im Verlaufe der Nahrungsaufnahme deutlich bis zum Erreichen einer für eine Infektion mit anschließendem Krankheitsausbruch notwendigen Viruslast steigern.
Die FMSE ist nicht nur auf den Frühsommer begrenzt. Zecken können den Erreger auch im Spätsommer oder Herbst übertragen. Die Zeckensaison ist von März bis Oktober, bei milder Witterung aber auch länger.

Gegen die FSME ist eine Schutzimpfung möglich und unbedingt zu empfehlen, ja um nicht zu sagen notwendig, wenn man sich in den gefährdeten Bereichen öfters aufhält.

In Österreich gibt es jedes Jahr FSME - Erkrankungsfälle

1999 wurden in Österreich 41 Fälle von FSME registriert,
2019 waren es wieder 108 Fälle

In Vor-Impfzeiten, gab es jährlich zwischen 280 und 700 registrierten FSME Erkrankungen.

Borreliose jetzt nicht übersehen! - Zecken als Überträger

Beschwerden wie Müdigkeit, Übelkeit, Kopf- und Muskelschmerzen sollte man nicht nur an COVID-19 sondern auch an Borreliose die durch Zecken übertragen wird denken.

Bei COVID-19 können selten zusätzlich juckende, masernähnliche Ausschläge oder Hautrötungen auftreten. In Österreich ist etwa ein Drittel aller Zecken mit Borrelien infiziert, und schätzungsweise 1% der Gestochenen erkrankt nach einem Zeckenstich daran, bis zu 70.000 Menschen jährlich.

Nach einem Aufenthalt im Freien unbedingt nach Zecken absuchen. Bei Kindern ist der Kopfbereich besonders gefährdet ebenso die Bereiche der Achselhöhlen, in den Kniekehlen und im Leistenbereich.

Ein typisches Merkmal der Borreliose ist die Wanderröte.

Die Wanderröte kann sich wenige Tage bis über einen Monat nach dem infektiösen Stich entwickeln, welcher oft auch unbemerkt bleibt. Ein runder roter Fleck rundherum - oder auch an anderer Stelle - breitet sich immer mehr aus und verblasst innen, sodass eine Ringform von mindestens fünf Zentimeter Durchmesser entsteht. In einem späteren Stadium bildet sich u.a. ein schmerzloser bläulich-roter Knoten z.B. am Ohrläppchen, an der Ohrmuschel oder am Hodensack.

Behandlung der Borreliose

Borreliose sollte sofort mit Antibiotika behandelt werden um Komplikationen wie Gesichtslähmung (die sich bei Kindern bei Befall des Nervensystems entwickeln kann), Gelenksentzündungen oder Herzprobleme zu verhindern.

Gegen Borreliose gibt es - im Gegensatz zur ebenfalls durch Zecken übertragenen FSME keine Schutzimpfung.

Wie entferne ich eine Zecke?

Wenn sich eine Zecke verankert, tut das meist nicht weh und wird deshalb oft nicht bemerkt.

Nach der Entdeckung eine Zecke, sollte diese so schnell wie möglich entfernt werden. Geben sie dabei darauf acht, dass Sie die Zecke nicht zerquetschen (besonders bei kleineren Zecken)
da hierdurch Bakterien (z.B. Rickettsien), die sich im Darm der Zecke befinden, in den Stichkanal gelangen können.

Zur Entfernung eignet sich am besten eine spezielle Zeckenpinzette oder ein Zeckenhaken (erhältlich in Apotheken). Oder einfach eine normale Pinzette verwenden und die Zecke damit langsam herausziehen!

Irrtümer beim Entfernen einer Zecke

Zeckenirrtum 1

Zecken mit Öl beträufeln, damit sie ersticken.
Absolut FALSCH! Da Zecken in Ruhe nur 1—2x pro Stunde atmen. Sie zu ersticken wäre ein viel zu langwieriges Unterfangen. Aus diesem Grund bringt ein Beträufeln mit Öl, Alkohol oder Klebstoff nichts
.

Zeckenirrtum 2

Die Zecke immer gegen oder mit dem Uhrzeigersinn herausdrehen.
Absolut FALSCH! Da die Mundwerkzeuge der Zecken kein Gewinde haben, ist die Richtung völlig egal ja man kann die Zecke auch ganz gerade herausziehen. Drehen – egal in welche Richtung – lockert aber die Widerhaken und es funktioniert leichte
r.




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