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Was bewirkt Lachen?

Lachen ist eines der wichtigsten angeborenen, emotionalen Ausdrucksverhalten des Menschen, das nicht nur, aber vor allem in der Gemeinschaft mit Mitmenschen seine Wirkung entfaltet. Das Lachen ist durch typische Lautäußerungen und eine stoßartige Ausatmung gekennzeichnet und unterscheidet sich dadurch deutlich vom bloßen Lächeln (beim Lächeln oder Schmunzeln verändert sich nur der Gesichtsausdruck).

Sozialbedeutung

Lachen ist

  • eine Reaktion eines Menschen auf komische oder erheiternde Situationen,
  • eine Entlastungsreaktion nach überwundenen Gefahren,
  • eine Methode zur Abwendung drohender sozialer Konflikte und zur Festigung sozialer Beziehungen,
  • ein Abwehrmechanismus gegen spontane Angstzustände.Auch bei einigen Tierarten ist Lachen oder ein dem menschlichen Lachen ähnliches Verhalten bekannt.

Lachen als Reflex

Das Lachen ist gewöhnlich ein unwillkürlicher Akt, bei dem ein durch die Empfindungsnerven dem Gehirn überlieferter Reiz dadurch ausgeglichen wird, dass er auf die Nervenursprünge der beim Lachen in Kontraktion versetzten Muskeln übertragen wird. Demnach ist das Lachen eine sogenannte Reflexbewegung und hat damit – wie auch andere Reflexbewegungen - die Eigentümlichkeit, dass sie am vollkommensten stattfindet, wenn unsere Aufmerksamkeit von unserem Körper abgewendet ist. Das Lachen kann aber durch Selbstbeherrschung bis zu einem gewissen Grad zurückgehalten werden.  

Das Lachen wird aber auch durch gewisse Gefühlseindrücke (wie beispielsweise beim Kitzeln) hervorgerufen und dient gewissermaßen als Mittel zum Ausgleich des durch jene Eindrücke verursachten Reizes. Die Reflexbewegung des Lachens kann leicht zu einer Art von Krampf ausarten, dem Lachkrampf.


Lachen alsWaffe

Das Lachen kann aus der Sicht des Verlachten in völliger Umkehr seiner heiteren Natur zu einer demütigenden, ehrverletzenden Waffe werden. Allerdings kann auch in derartigen Situationen das Lachen eine insgesamt positive Wirkung entfalten, sofern es gelingt, durch Lachen eine konfliktträchtige Situation zu entschärfen, ohne den Verlachten allzu sehr in seiner Ehre zu kränken.  Diese Wirkung geht auf einen wichtigen anarchischen Grundzug des Lachens zurück, der in der Infragestellung von Autoritäten aller Art beruht: Im Lachen wird jeder Anspruch auf Respekt und Ehrbezeugung grundsätzlich verneint. Personen und Institutionen, deren Status auf ebensolchen Ehrbezeigungen beruht, sind durch das Lachen daher prinzipiell bedroht und müssen im Interesse des eigenen Machterhalts danach streben, den Drang zur Heiterkeit in andere Kanäle und von sich weg zu leiten. 


Physiologie

Das Lachen kann sehr verschieden ausgeprägt sein – von einem leisen, kaum auffälligen Kichern bis hin zu einem sehr lauten, enthemmten Gelächter, bei dem ein großer Teil des Körpers in Bewegung gerät. Lachen kann nur wenige Sekunden, aber auch viele Minuten lang andauern. Die nachfolgenden Angaben beschreiben ein deutlich ausgeprägtes Lachen.  

Atmung und Stimme

Das Lachen ist eine besondere Atmungsbewegung, bei der die Ausatmung in mehreren schnell hintereinander folgenden Stößen ausgeführt wird. Die Einatmung geschieht dagegen meist in einem kontinuierlichen, beschleunigten und tiefen Zug. Der Atem geht insgesamt schneller.  

Bei der Ausatmung werden die Stimmbänder in Schwingung versetzt und produzieren typische Lautäußerungen. Dabei handelt es sich um abgehackt ausgestoßene Silben in schneller Wiederholung, die meist „ha“ lauten („ha-ha-ha-ha-…“); aber auch andere Vokale sind möglich, zum Beispiel „he-he-he-he-…“ oder „hi-hi-hi-hi-…“.  

Muskulatur und Bewegungen

Wenn ein Mensch lacht, werden in der Gesichtsregion und am ganzen Körper zahlreiche Muskeln betätigt. Das Zwerchfell bewegt sich rhythmisch. Die mimischen Gesichtsmuskeln werden angespannt, die Lachmuskulatur verbreitert die Mundspalte und zieht die Mundwinkel nach oben. Die Nasenlöcher weiten sich, die Augen verengen sich zu Schlitzen.  

Bei enthemmtem Lachen entstehen zusätzliche Körperbewegungen, die sich in Redensarten spiegeln, zum Beispiel „sich vor Lachen biegen“, „sich vor Lachen kringeln/kugeln“, „sich vor Lachen schütteln“. Oft wird der Kopf beim Lachen nach hinten gekippt, manchmal in Verbindung mit einem Zurückbeugen des ganzen Oberkörpers. Schultern, Arme und Hände geraten mehr oder weniger in Bewegung. Im Sitzen kann das Lachen vom sprichwörtlichen „Schenkelklopfen“ begleitet werden. Die Ausprägung der Körperbewegungen steht in Verbindung mit verschiedenen Arten des Lachens.

Kreislauf

Beim Atmen wird der Puls beschleunigt, die Durchblutung wird angeregt. Danach nimmt die zuvor gestiegene Herzfrequenz ab und der Blutdruck sinkt anhaltend.  

Gehirn

Beim Lachen sind verschiedene Regionen des Gehirns aktiv. Ein unterer Bereich des Frontallappens ist dafür zuständig, humorvolle Situationen als solche zu erkennen. Eine Region im oberen Bereich des Stirnlappens, die zum motorischen Zentrum gehört und auch beim Sprechen aktiv wird, sorgt für die Anregung zum Mitlachen, wenn man Gelächter wahrnimmt. Außerdem ist das limbische System beteiligt, insbesondere das „Belohnungszentrum“ im Nucleus accumbens.

Immunsystem und Hormone

Nach ein paar Lachanfällen sind im Blut mehr Abwehrstoffe als sonst erkennbar. So etwa die Killerzellen: Sie stürzen sich auf Viren, so wird man bei einer Erkältung schneller wieder gesund. Killerzellen können auch Tumor- also Krebszellen vernichten.  

Auch Immunglobuline und verschiedene Zytokine werden gemessen. Immunglobuline sind Eiweißkörper und haben eine große Bedeutung in der körpereigenen Immunabwehr. Sie befinden sich im Mundraum, gelangen aus dem Blut in den Speichel – der auch zunimmt – und leisten dort Widerstand gegen Viren und Bakterien. Somit helfen sie zum Beispiel, Infektionen bei Verletzungen zu verhindern. Manche der Immunglobulin-Effekte halten nach dem Lachanfall stundenlang an. Stress und Traurigkeit senken dagegen die Anzahl der Immunglobuline. Auch Zytokine – Bestandteile der weißen Blutkörperchen - sind nach dem Lachen vermehrt auffindbar und für ähnliche Abwehrfunktionen verantwortlich.  

Die Zahl der Stresshormone im Blut - Adrenalin und Cortisol – nimmt ab. Glückshormone, so genannte Endorphine, hingegen werden ausgeschieden, Entspannung setzt ein.


Lachtränen

Tränen werden in hochemotionalen Situationen und psychischen Ausnahmezuständen erzeugt. Auch bei heftigem Lachen kann die Tränendrüse aktiviert werden und ihre Flüssigkeit abgeben.  

Drogen

Einige Drogen können durch ihre enthemmende Wirkung das Lachen fördern. Bekannte Beispiele sind Ethanol
(siehe Alkoholkonsum) und Cannabis.

Medizinische Aspekte

Positive Wirkungen

Lachen hat positive Wirkungen, was in der Redewendung „Lachen ist gesund“ zum Ausdruck kommt. Beim Lachen werden Herz-Kreislauf-System, Zwerchfell und Bauchmuskeln stark angeregt, was zu einer Art innerer Massage des Unterbauchbereichs führt. Durch die Ausschüttung von Hormonen wird das Immunsystem gestärkt und dadurch auch Krankheiten vorgebeugt. Man nimmt zum Beispiel an, dass der Körper beim Lachen Endorphine aktiviert und dadurch euphorisierende Wirkungen auslöst.  

Sogar die Schmerzempfindung wird verringert. Studien der Gelotologie ergaben, dass Schmerzpatienten nach nur wenigen Minuten Lachen eine Erleichterung erfahren, die mehrere Stunden anhalten kann. Dies geschieht auch durch körpereigene entzündungshemmende Stoffe, die vermehrt produziert werden.

Lachen als Therapie

Hauptartikel: Therapeutischer Humor

Durch Lachen kann man bei manchen Krankheiten den Heilungsprozess fördern. Hierbei macht man sich das mit dem Lachen verbundene gesteigerte Wohlbefinden zunutze, das zum Abbau von Stress und somit zu einer Verbesserung des Allgemeinzustands eines Patienten beiträgt. Speziell auf Kinderstationen werden gute Erfahrungen mit regelmäßigen Auftritten von Klinikclowns gemacht. Die Idee des Lachyoga beruht auf der wohltuenden Wirkung des Lachens.

Mögliche Nebenwirkungen

Neben den vielen positiven Effekten kann Lachen unter besonderen Umständen negative Effekte auf den Körper haben.Bei Störungen mit unkontrollierbaren Lachanfällen ist Vorsicht geboten.  

Die mit heftigem Lachen verbundene körperliche Anstrengung kann bei Personen, die sonst wenig lachen, zu Schmerzen und Muskelkater in den beanspruchten Muskelbereichen führen. Bei heftigem Lachen kann es zu Stressinkontinenz, Hernien und Blutergüssen (Hämatom) im geraden Bauchmuskel kommen. Lachen kann auch Kopfschmerzen, eine plötzliche Bewusstlosigkeit (Synkope) und plötzliche Muskelschwäche (Kataplexie) auslösen. In der Lunge kann es im Extremfall zu einem Pneumothorax oder einem interlobulären Emphysem kommen. Beim Lachen während des Essens besteht die Gefahr, sich zu verschlucken (Aspiration).  

Vereinzelt wurden Todesfälle im Zusammenhang mit Lachen berichtet (siehe Tod durch Lachen).  

Als zwanghaftes Lachen oder als Lachkrampf kann das Lachen außerdem im Zusammenhang mit psychischen Störungen oder nervösen Erkrankungen stehen.  

Lachen bei Tieren

Menschenaffen können lachen, also außer dem Menschen auch Schimpansen, Gorillas
und Orang-Utans.

Bei Ratten konnten Wissenschaftler mit Hilfe von technischen Geräten zum Kitzeln Töne aufnehmen und das Lachen bei diesen Tieren feststellen. Spezielle Geräte werden benötigt, weil die Kichertöne sehr hoch und somit für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar sind.

Quelle: Wikipedi.at




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